VERSICHERUNGSFUNKTIONEN DER CHRISTLICH-ORTHODOXEN KLÖSTER DES MITTELALTERS
DOI:
https://doi.org/10.7251/VER2101095RAbstract
Im vorliegenden Artikel werden an Beispielen christlich-orthodoxer Klöster des Mittelalters die christlichen Wurzeln des Versicherungswesens und Sozialstaates in (Südost)Europa vorgestellt. Dieser wenig bekannte Teil des klösterlichen Kulturerbes konnte aufgrund einer vertieften Forschungsarbeit im Bereich der Schnittstellen von Kirchen-, Religions- und Versicherungsgeschichte ausgearbeitet werden. Die Spenden und Opfergaben der Gläubigen an die Orden fungierten als Urform der Versicher-ungsprämien. Mit dem Erlös wurde Hilfsbedürftigen in Klöstern Kranken-und Altenpflege geboten. Die mittelalterliche Klostermedizin erbrachte dabei Spitzenleistungen. Als mit der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert der Staat und die ersten Versicherungsunternehmen schrittweise Aufgaben der sozialen Sicherheit übernahmen, präsentierten sich die Ordensspitäler und klösterlichen Pflegeeinrichtungen als wichtige Kooperationspartner. Auch gegenwärtig ist diese Partnerschaft ein fester Bestandteil des Gesundheitswesens. Bis heute existieren parallel dazu aber auch noch Urformen klösterlicher Sozial- und Versicher-ungsleistungen.